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20.01.2006
Hallo liebes Podenco-Team,
mir ist es ja fast peinlich dass ich es noch immer nicht geschafft habe euch Fotos vom José (ehemals Junior) zu senden, aber es hängt wirklich nicht an mir, sondern meiner Cousine.
Aber der José konnte es gar nicht abwarten was von sich hören zu lassen. Also hat er euch einen schönen langen Brief geschrieben und ein Brief mit Fotos, welchen ihr in eure Rubrik "Zu Hause gefunden" stellen könnt, den schicke ich euch bald.
Also, erfreut euch, vielleicht zaubert er euch ein Schmunzeln ins Gesicht...
Liebe Grüße, Frauke
Hallo liebes Podenco-Hilfe Team,
ier schreibt euch euer José (ehemals Junior).
Nun bin ich auch schon eine Weile in meinem neuen Zuhause und habe genug verinnerlicht und erlebt um euch ein paar Zeilen zukommen zu lassen.
Also, am 2.12.05 bin ich in Deutschland gelandet und wurde erst mal in die Pflegestelle nach Bielefeld gebracht.
Am 3.12.05 kam dann meine neue Mama mit einem Pärchen (wie sich später herausstellte Freunde von Mama die ich auch gaaaanz dolle in mein Herz schließen werde) vorbei und holten mich ab. Ich war so aufgeregt als es klingelte, aber ich glaube eher nur weil alle anderen Hunde so aufgeregt waren. Rannte mit diesem Pulk an die Tür und freute mich, weil alle sich freuten. Meine Mama und die anderen zwei habe ich auch kurz begrüßt und mich ansonsten weiter den Dingen gewidmet, die ich vorher tat...
Nach einer Weile, in der sich die ganzen Menschen unterhalten haben, legte mir die Freundin meiner Mama ein Geschirr an (was ich natürlich ganz ohne Probleme mit mir machen ließ) und führten mich raus...
Ja, raus... Irgendwie komisch... Kälter als zu Hause, viele Autos oder besser gesagt der Lärm von Autos, alles ungewohnt, aber Angst hatte ich keine! Als dann auch noch die Freunde von der Mama eine wunderhübsche Hundedame (Suse) aus dem Auto holten (die mich allerdings etwas links liegen ließ zu Anfang) fühlte ich mich nicht ganz soo alleine.
Wir liefen also die Straße rauf und wieder runter und irgendwie waren Mama und ihre Freunde doch sehr überrascht wie gut ich dass alles machte. Nicht pansich, nicht böse, sondern neugierig und einfach lieb. So packten sie mich dann ins Auto (was ich anscheinend schon kannte, denn auch da habe ich mich super „geführt“) und die Fahrt in mein „richtiges“ Zuhause sollte los gehen... Mama und der Mann ihrer Freundin meinten es gut und gaben mir entgegen dem „Gemecker“ von Mamas Freundin eine Scheibe Bierschinken die ich inhalierte und genau so schnell wieder ausspuckte. Aber das tat mir keinen Abbruch. Ich überstand die Autofahrt gut und als wir nach 1 ½, 2 Stunden Rast bei McDonalds machten, fing ich sogar an der Leine an wie ein richtiger Hund zu tollen. Ich machte zwei, drei vorsichtige Versuche die Welt zu erkunden. Ich beschnuffelte die Wiese und hüpfte schon ein, zwei Mal vor Freude.
Die Mama gab mir dann ein kleines Stück von ihrem Fleisch vom Burger (die hat sich dolle Sorgen gemacht dass ich verhungere, dabei wäre dass so schnell gar nicht passiert, aber dass muss man ihr ja nicht auf die Nase binden, hi, hi) welches sooo gut geschmeckt hat und ich auch in mir drin behalten habe.
Die letzte Stunde kriegten wir auch noch rum, entweder schlief ich oder ich freute mich Co-Pilot spielen zu dürfen und mich zwischen Sitz und Oli (dass bekam ich mittlerweile mit dass der Mann so heißt) kuscheln zu können...
Meine jetzige Freundin „Suse“ beäugte alles und mich noch recht skeptisch (aber da wusste sie auch noch nicht dass ich mich später in ihr Herz schleichen würde), aber beharrte glücklicherweise nicht darauf, dass das Auto eigentlich ihr Revier ist...
Zu Hause angekommen setzten Mamas Freunde uns erst mal ab (um dass ich in Ruhe Bekanntschaft mit Mamas Katerchen machen konnte; wer das wohl ist??) und wir gingen zusammen in eine schön aufgeheizte (Mama wollte Lanzarote-Klima herstellen) Wohnung. Die Mama ging langsam und behutsam mit mir in das Schlafzimmer in dem auf der Erde ein eigens für mich gekauftes und gemütlich gemachtes Körbchen stand. HUUUUCHHHHHHHH, JIPPPPIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEE, WER BIST DU DENN, ICH HABE DICH JA SOOOO LIEB schien mir aus dem Gesicht zu hüpfen. Denn Katerchen lag ganz gemütlich gekuschelt in meinem Körbchen und schaute mich neugierig und interessiert an. In diesem Moment glaubte ich von Mama’s Schultern einen ganz großen Stein geplumpst gehört zu haben, obwohl ich gar nicht wusste warum. Im nachhinein habe ich gehört wie sie sagte, dass sie so froh war, dass wir uns nichts getan haben und uns nicht angebellt oder gefaucht haben... Aber warum auch, Katerchen ist doch sooo TOOOOLLLLLLLLLLLLL!!!!
Na ja, dann kam es wie es kommen musste. Mama hielt mich an der Leine und setzte sich auf das Bett um dass wir zwei uns in Ruhe beschnuppern konnten und genau in diesem Moment krachte das Lattenrost aus der Halterung und es gab einen riesen Schlag und Katerchen war ganz dolle erschrocken und rannte weg und machte immer, wenn er mich jetzt sah, einen Buckel. Ich hörte wie die Mama ihm versuchte zu erklären dass nicht ich das war, sondern dass es das Bett war und ich nichts dafür könne...
Nachdem für die Mama die Welt zusammengebrochen war und ihre Freunde wirklich Not hatten sie wieder aufzubauen und davon zu überzeugen dass Katerchen sich nur erschreckt hat und bald merken wird dass es keine Schläge mehr tut wenn der José kommt, erholte sie sich auch bald wieder. Denn Katerchen ist ein sehr kluger Kater und er hat es ganz bald gemerkt und somit war auch die Mama nicht mehr so ängstlich...
Ich erschnupperte also voller Tatendrang mein neues Zuhause, ich hoffte ja damals dass es mein neues Zuhause ist, (denn ich bin ja soviel gereist vorher und von einem zum anderen geschoben worden und hatte immer noch dolle Angst dass mir das wieder passiert) aber es war so schön gemacht für meine Ankunft und ein lecker Napf stand da und das Körbchen und eine Decke und auch schon ein wenig Spielzeug (obwohl ich damit gar nichts anfangen konnte) und ganz viel Wärme einfach...
Am Abend kamen dann Mamas Freunde samt Suse noch einmal vorbei und wir verbrachten den Abend sehr gediegen miteinander. Mamas Freunde waren wohl so was wie eine seelische und moralische Unterstützung für sie, denn sie war doch recht unsicher, obwohl sie dass gar nicht brauchte. Denn ich war von Anfang an ein Prachtkerl.
Ich habe nicht einmal in die Wohnung gemacht, obwohl dass nicht ganz stimmt. Denn als Mama und ich Gassi gehen wollten eines Tages, musste unser Katerchen, der normalerweise immer draußen Pipi macht, dringend auf Toilette und machte in sein Katzenklo. Und da ich ja nun mal ich bin und ein Mann dazu, MUSSTE ich dass übermarkieren! Schlimm war es nicht, denn ich habe genau in die Toilette gepinkelt und die Mama musste sogar über mich lachen...
Dieses soll immer öfter passieren in nächster Zeit... Also nicht dass ich die Toilette übermarkiere, sondern dass Mama immer öfter über mich lachen muss...!
Ich machte nichts kaputt, war stubenrein, blieb ohne Probleme alleine. Einfach traumhaft hörte ich Mama manchmal sagen!
Ich gewöhnte mich recht schnell an mein Zuhause, und da die Mama zu Anfang öfter mal kleine Runden gelaufen ist, kamen wir ja auch umso öfter nach Hause und ich merkte dass ich dorthin gehörte.
Mama hatte nach dem Wochenende noch ein paar Tage Urlaub genommen und ab dem zweiten Tag bin ich schon etwas aufgetaut. Denn ich war ja noch soo müde von den ganzen Strapazen und da ich spielen sowieso nicht kannte, erschnupperte ich einfach alles und stürzte mich voller Tatendrang auf unser Katerchen, die neue Welt und alles was das Leben mir jetzt bieten würde!
Ich habe die ersten Nächte neben der Mama auf der Erde im Körbchen geschlafen und unser Katerchen bei der Mama auf dem Bett. Eines Tages aber, ich hatte alles von langer Hand geplant und natürlich schon gemerkt dass die Mama ein ganz weiches Herz hat, bin ich einfach ganz schnell und ohne Ankündigung in ihr Bett gehüpft. Ok, sie hat mich halbherzig wieder rausgeworfen, aber ich habe natürlich nicht lange auf mich warten lassen und sprang wieder rein. Dieses Mal war die Mama erweicht und ich durfte bleiben. Sie fand es nämlich genauso schön wie ich zu kuscheln und Spaß mit mir zu haben.
Das Ende vom Lied war, dass ich mich ins Bett geschlichen habe, die ersten Tage zusammen mit unserem Katerchen dort geschlafen habe, bis der mitbekam dass jetzt ja eigentlich mein aber doch sein geliebtes Körbchen frei geworden ist, und somit er da rein gezogen ist... Und so hat sich dass in Wohlgefallen aufgelöst!
Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte mit der Mama den ganzen Tag zu verbringen, ging sie dann arbeiten. Vorher machte sie schon kleine Übungen, in denen sie für das Treppenputzen in den Hausflur gegangen ist und die Tür hinter sich zuzog. Ich muss ja aber niemandem sagen dass ich das natürlich auch mit Bravour bestanden habe... Ja, dass waren ja aber auch nur Minuten. Als Mama dann am Donnerstag dass erste Mal los sollte, ließ sie mir den Fernseher an, die Heizung war schön mollig und Katerchen war auch zu Hause. Es wurde alles unternommen um dass ich die Zeit bis zum Mittag gut überstehen sollte... Die Nachbarn (eine Rentnerin und ein junger Mann der nur stundenweise arbeiten geht und beide jeweils auch Hunde haben) wurden geimpft, dass falls es Probleme mit mir gibt, die die Mama anrufen sollen. Die arbeitet ja nur höchstens 5 min. Fußweg von zu Hause.
Aber all dass und all die Sorgen waren natürlich, wie sollte es anders sein bei mir :), umsonst. Ich habe mich ins Bett gelümmelt und geschlafen bis die Mama von der Arbeit kam. Ich habe nicht einen Ton von mir gegeben, habe nichts zerstört und nirgendwo hingepinkelt.
ABER, als die Mama dann endlich kam, was habe ich mich da gefreut. Ich bin gesprungen und gehüpft, habe gegrunzt und mich auf dem Bett gesuhlt und gaaaanz dolle gefreut dass sie da war!!! Wir haben dann gekuschelt und gespielt und danach sind wir unsere Mittagsspaziergangstour gegangen. Als wir damit fertig waren ist die Mama mit mir in ein großes Haus gegangen; was dass nur war?! Ein wenig komisch war mir schon...
Aber siehe da, es sieht wie ein Büro aus und die Menschen die da drinnen sind, sind alle total lieb zu mir. Ich bin ja ganz aufgeregt und muss alles erschnüffeln. Aufs neue. Denn die Mama und ich waren in ihrem Urlaub schon mal hier und da habe ich schon mal allen Hallo gesagt, aber trotzdem war dass doch jetzt alles wieder neu für mich...!
In dem Büro habe ich eine schöne Decke und einen Trinknapf und immer was zum kauen. Und abgesehen davon, hier kommen mich so viele Hundeliebhaber besuchen, die haben auch immer mal was dabei.
Wenn es dann Feierabend ist freue ich mich schon dolle auf unseren Spaziergang. Dann treffe ich nämlich meine Freundin Suse (wir lieben uns nämlich mittlerweile schon und haben auch schon geknutscht; mit Zunge uns so). Sie und ich toben dann immer ganz viel über das Feld und unsere Mamas haben immer ganz viel zu schnattern... Wir buddeln im Feld nach Mäusen, jagen uns gegenseitig, gehen im Bach spielen und raufen uns einfach! Dass macht so viel Spaß!!!
Aber dass war auch nicht immer so. Am Anfang war mir dass alles komisch. An der Leine zu laufen war überhaupt kein Problem, aber so viel Grün zu sehen! So weites Feld immer und überall. Ich habe eine Weile gebraucht um glauben zu können dass diese große, weite Welt für mich da ist. Dass ich rennen, rennen und weiterrennen kann auf ihr. Dass sie weich ist und dass es noch soo viele andere nette und auch weniger nette Hunde gibt die darauf toben.
Ich bin ganz am Anfang einmal der Mama abgehauen, aber auch nur weil sich die Leine verheddert hat im hohen Gebüsch und ich irgendwie aus dem Geschirr rausgekommen bin. Die Mama war irgendwie so angsterfüllt, die konnte mich am Anfang sogar gar nicht rufen. Aber ich bin ja nicht blöde, ich weiß ja dass ich es zu Hause gut habe und wollte ja auch gar nicht in diesem Sinne abhauen, ich bin einfach nur wie ein Irrer im Kreis auf der Wiese gerannt. So schnell ich konnte... Immer eine neue Runde und noch eine und noch eine. Die Mama merkte schnell dass mir das mein kleines Hundeherz erfüllt und ließ mich rennen. Aber als sie mich dann wieder an der Leine hatte, hörte ich wieder so einen großen Stein von ihrer Schulter fallen. Versteh ich nicht! War doch alles gaaaaaaaanz toll!
So entwickel ich mich jeden Tag weiter und weiter... Die Mama hat manchmal sogar ganz klitzekleine Tränen in den Augen, weil ich von Tag zu Tag mehr Selbstbewusstsein bekomme, selbstsicherer werde und einfach ein stolzer Spanier bin!
Na klar gehe ich auch manchmal stiften wenn wir wieder in die Wohnung sollen, und ich aber NICHT WILL!!! Dann lache ich die Mama an und renne weg. Gott sei Dank wohnen wir ja ruhig und die Mama hat jetzt auch so eine blöde Marotte entwickelt. Immer wenn ich wegrenne schließt sie einfach die Tür auf und geht rein... Oh Gott, oh Gott meine MAAMMMAAAAAAAAAAAAAA! Und sofort komme ich wieder zurückgerannt... Na ja, ich habe ja auch so meine Tricks :)
Ich kenne mittlerweile schon ganz viele Menschen, den „Opa“ habe ich auch schon ganz lieb gewonnen (obwohl der die Mama am Anfang ein wenig geschimpft hat wegen der Idee mich zu holen) hat der von ganz alleine eine Schachtel mit Hundekuchens gekauft und immer wenn wir da sind, was ja jeden Tag ist weil der Opa ja in der selben Straße wohnt, bekommen ich einen oder auch zwei. Manchmal drei, weil ich immer soo lieb bin. Bei Mamas Kollegen habe ich auch schon alle Herzen gebrochen, in der Nachbarschaft sowieso... Ich darf sogar mit zu Mamas Nachbarn die zwei Hauskatzen haben.
Im Restaurant bin ich auch schon dreimal gewesen, ihr könnt es euch sicherlich vorstellen: Ich habe wieder von meiner besten Seite geglänzt! Nur bei dem zweiten Besuch nicht so ganz, denn da war meine Freundin dabei und der war irgendwie langweilig und dann hat sie mich ins Ohr gebissen und dass habe ich mir nicht gefallen lassen. Gut, wir haben uns kurz unter den Stühlen gekloppt, aber eben unter den Stühlen, dass hat keiner mitbekommen. Außer unseren Mamas natürlich mal wieder! Scheiße!
Aber ich bettel nicht und habe dass auch von Anfang an nicht getan. Ich habe mich ganz ruhig auf Mamas Jacke gelegt und geschlafen.
In der letzten Zeit habe ich einen neuen Instinkt kennen gelernt. Ich möchte im Dunkeln die Mama beschützen! Im Dunkeln und abends wenn es schon spät ist und jemand an der Tür klingelt oder sich jemand vor der Haustüre rumdrückt. Dann fange ich aber an zu bellen, was ich sonst wirklich nie tue. Die Mama kommt dann immer und dann gucken wir zusammen was da los ist und wenn dass unsere Nachbarin mit ihren zwei Hunden ist, dann ist alles gut... Ansonsten ist auch so immer alles gut, aber ich bin nun mal jetzt der Mann im Haus, also eigentlich ja der Kater, aber der kann nicht so laut sein wie ich.
Aber dass ist nicht schlimm. Die Mama lässt mich bellen, wird es aber dann zu viel, dann sagt sie mir dass ich still sein soll und dass mache ich natürlich auch...
Also, wie ihr seht, ist alles in bester Ordnung!
Mir geht es gut, ich habe eine Freundin, ein Dach über dem Kopf, immer was zu essen, bekomme viel Liebe und Wärme von der Mama und von ihren Freunden und Bekannten und Verwandten und von der gaaaanzen Welt und überhaupt.
Ich bin grundsätzlich lieb, manchmal höre ich halt nicht immer, aber dass macht die Mama ja auch nicht :), habe mein Katerchen (der leider viel zu wenig mit mir spielen möchte) und fühle mich ganz, ganz wohl!
Ich danke euch von ganzem Herzen dass ihr mich vermittelt habt, bzw. auf eure Internetseite gestellt habt und somit die Chance auf ein tolles Zuhause gegeben habt.
Die Mama ist so dankbar dass sie mich hat, dass sie miterleben darf wie ich von Tag zu Tag aufblühe und Spaß am Leben finde.
Die Mama besucht auch immer wieder eure Seite und freut sich dolle wenn jemand Neues einen Weg in ein schönes Zuhause gefunden hat und hält immer Ohren und Augen offen, in der Hoffnung dass sie mitbekommt dass jemand sich einen Freund fürs Leben gönnen möchte. Dann wird sie euch nämlich empfehlen...
Euer José
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